Highlights der FAU-Erfindungen
Ein Blick in die Innovationshistorie der FAU
mp3-Format
Wer unterwegs Musik hört, nutzt dabei in den meisten Fällen komprimierte Musikformate. Das wohl bekannteste Format ist mp3, das Ende der 90er Jahre das Musikhören revolutionierte. Idee und erste Vorarbeiten zu der Audiocodierung entstanden an der FAU. Konkret entwickelt wurde das Format später in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen. Die Forscher, die maßgeblich an der Entwicklung beitrugen, sind allesamt Alumni der FAU, die meisten haben hier Elektrotechnik studiert.
Antipyrin
Die Zusammenarbeit von Chemie und Arzneimittellehre erreicht 1884 einen ersten Höhenpunkt: In Erlangen entwickeln zwei FAU-Professoren und ein Doktorand das erste voll synthetische Arzneimittel. Antipyrin wird erfolgreich an Malariapatienten in Italien getestet und löst in den folgenden Jahren Chinin als beliebtestes Schmerz- und Fiebermittel ab.
Nutzenleiter
Ein schickes neues (und teures) Handy ist nicht nur ein tolles Kommunikationsgerät sondern auch ein Prestigeobjekt. Marktforscher sprechen hier von einem Grundnutzen und einem Zusatznutzen. Die Bedeutung von Konsumgütern für die Konsumenten stellte der Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Vershofen 1940 in seiner „Nürnberger Nutzenleiter“ vor. Der Forscher gilt damit als Mitbegründer der modernen Marktforschung in Deutschland und war seit 1923 Professor an der Handelshochschule, dem Vorläufer des heutigen Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der FAU.
In-Vitro-Baby
Zugegeben: Das erste Retortenbaby weltweit wurde in England geboren. Aber in der Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen wurde 1982 das erste In-Vitro-Baby Deutschlands geboren. An der Forschung waren maßgeblich der Reproduktionsmediziner Prof. Siegfried Trotnow und die Biologin Tatjana Kniewald beteiligt. Wenige Jahre später gelang den Erlanger Forschern zwei weitere Meilensteine: 1986 die Geburt des ersten Babys aus einem tiefgefrorenen Embryo und ein Jahr später aus einer tiefgefrorenen Eizelle. Dafür mussten die Forscher zuerst die Kühlprozesse weiterentwickeln und optimieren.
Computertomographie
Die Computertomographie hat eine lange Geschichte. Viele Erfindungen, Innovationen und Weiterentwicklungen haben die Technologie auf den heutigen Stand gebracht. Johann Radon legte 1917 mit der sogenannten Radon-Transformation den mathematischen Grundstein. Er war unter anderem an der FAU Professor. Ein weiterer FAU-Forscher hat die Computertomographie einen entscheidenden Schritt weitergebracht: Der Physiker Willi A. Kalender entwickelte die volumetrischen Spiral-Computertomographie, die eine Dauerrotation erlaubt.
Längst wird in den Laboren und Wissenschaftseinrichtungen der FAU an der Zukunft gearbeitet. Welche Innovationen werden daraus? Der Blick in die Zukunft ist offen.